Das Prinzip der Blower-Door-Messung

Mit Hilfe eines Ventilators, der einige tausend ccm Luft in der Stunde fördern kann, wird eine Druckdifferenz zwischen dem Gebäudeinneren und der Außenluft aufgebaut. Durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle strömt Luft.

Dieser Luftstrom wird durch spezielle Messinstrumente erfasst, die Auskunft über die Größe der Undichtheiten geben. Die „Arbeitsdrücke“ sind vergleichbar mit Werten, die bei Windgeschwindigkeiten von 5-6 Beaufort auch unter natürlichen Verhältnissen auftreten. Es ist daher keine Beschädigung des Gebäudes zu befürchten.


Was kann gemessen werden?

Mit einer Minneapolis-Anlage können bei 50 Pa Druckdifferenz Volumen zwischen 35m3 und 7.800m3 gemessen werden. Es ist uns jedoch auch möglich mit der Multifan-Anlage größere Gebäude mit einem Volumenstrom bis ca. 48.000 m³ zu messen. Einsatzorte:

  • Serverräume
  • Kühlräume
  • Ein-Mehrfamilienhäuser
  • Verbrauchermärkte
  • Schulen
  • Seniorenwohnheime
  • Bürogebäude
Die Messung

Für die Messung der Luftdichtigkeit von Wohnungen oder Gebäuden wird die Blowerdoor-Messanlage luftdicht in die Öffnung einer Tür (Eingangs- oder Balkontür) eingebaut. Bei Ventilatorbetrieb und geschlossenen Türen, als auch Fenstern, kann in Wohnungen oder Gebäuden eine Druckdifferenz (Unter- oder Überdruck) zur Außenluft erzeugt werden. Die Höhe der Druckdifferenz (ca. 10 bis 60 Pascal) ist über die Ventilatordrehzahl einstellbar.
Der bei der festgelegten (nach versch. Normen, z.B. EnEV) Druckdifferenz (50 Pascal = 0,5 mbar) geförderte Luftstrom wird als Volumenstrom der Luftdurchlässigkeit bezeichnet. Das Verhältnis des Volumenstroms zum Innenvolumen der Wohnungen oder wird als Luftwechselrate (n50) bezeichnet. Der so ermittelte n50-Wert gibt Aufschluss über die Güte der Luftdichtheit der Hülle von Wohnungen oder Gebäuden.

Auffinden von Leckagen

Während die Druckdifferenz aufgebaut ist (bei Unterdruck im Haus) können Leckagen in der Gebäudehülle sehr leicht gefunden werden. Selbst mit der bloßen Hand lassen sich die Leckstellen erfühlen. Es zieht sozusagen „aus allen Ritzen“. Weitere Hilfsmittel zum Orten der Leckagen sind z. B. Rauchstifte, Nebelerzeuger, Luftgeschwindigkeitsmesser, Federn und die Thermografie.

Was sind eigentlich 50 Pascal?

50 Pa (Pascal) ist eine sehr kleine Druckdifferenz, die z.B. eine Wassersäule von 5mm Höhe verursacht. Eine gleiche Druckänderung erfährt man, wenn man zwei Stockwerke nach oben steigt. Bei 50 Pa Unterdruck wird eine an der Deckenunterseite befestigte Folie so nach unten gezogen, als ob sie mit 5 kg je Quadratmeter belastet wäre.